Freitag, 30. August 2013

Wer fühlt sich angesprochen?

Ich habe mich gerade mit einem Freund unterhalten. Er hat mich auf etwas aufmerksam gemacht.
Für wen schreibe ich diesen Blog? Für die Opfer von Missbrauch?
Ja, definitiv tue ich das. Ich möchte anderen Betroffen den Mut wieder geben, den sie verloren haben. Ich wünsche mir , das sie einsehen, das etwas gegen die Täter unternommen werden muss. Wird nichts unternommen, keine Anzeige, keine Therapie, hat das schwerwiegende Konsequenzen.
Es ist ein verdammt harter Weg, den man vor allem allein bestreiten muss. Man muss sich im klaren darüber sein, dass Missbrauch kein wirkliches Thema bei der Justiz ist. Das klingt hart, doch so wird man leider behandelt. Und doch sollte man genau diesen Kurs einschlagen. Findet keine Anzeige statt, so wird die Dunkelziffer auch eine Dunkelziffer bleiben. Nur wenn man gegen an geht, kann auch etwas unternommen werden. Egal was man euch sagt, egal ob Polizei oder andere tolle Bekannte, macht was ihr für richtig haltet.

Aber ich will diesen Blog nicht nur für die Opfer führen. Mir ist es sehr wichtig auch Angehörige, Freunde, Bekannte, wen auch immer im Umkreis des Opfers zu erreichen.
Denn gerade in dieser Umgebung ist es wichtig aufzuklären. Wie kann ich helfen, was kann ich tun. Meistens stehen die Angehörigen hilflos daneben. Man weiß, das das Thema über den Menschen schwebt, aber dass es eine Tochter, eine Schwester, eine Freundin oder Bekannte wirklich treffen kann, wird oft nicht richtig realisiert. Aber es passiert und jeder muss lernen damit umzugehen. Klar, jedes Opfer verarbeitet es anders, was passiert ist, deswegen kann ich keine "Pauschalanweisungen" geben. Aber eins kann ich sagen: Alles ist besser als wegzusehen.

Mittwoch, 28. August 2013

Wie versprochen...

gibts jetzt etwas "Medienfutter". Ich muss vorab sagen, dass zwar bis jetzt auch ein paar Absagen dabei waren, klar natürlich. Ich schreib ja kein Buch und alle haben nur darauf gewartet, Quatsch. Ich bin mir bewusst, das es ein harter Weg ist, so ein Thema anzusprechen und publik zu machen. Aber ich hab mich nun mal dazu entschlossen gegen an zu gehen.
Die meisten Antworten die ich so aus der Medienwelt erhalte, sind erstaunlich persönlich geschrieben, das finde ich kann man als ein Pluspunkt werten. Manche stimmen mich etwas traurig, wenn zum Beispiel gesagt wird, das im Moment nicht die Zeit für so ein Thema ist. Das kann ich vielleicht noch irgendwie nachvollziehen, aber dennoch sehe ich es anders. Leider ist Missbrauch ein zeitloses Thema. Es passiert so oft, man muss nur mal genauer hinschauen. Die Medien bringen bereits ab und zu Berichte, das ist schön und gut. Aber es muss einfach mehr passieren, es muss aufgebaut werden auf dem, was schon vorhanden ist. Da kann sich keiner bei rausnehmen. Auch wenn es die meisten nicht so sehen, aber es geht jeden was an. Ich habe bis vor einem Jahr auch nur am Rande darüber nachgedacht und mich im stillen aufgeregt. Aber dann kam´s dicke. Es kann einfach wirklich jeden treffen, ich wünsche es niemanden, aber so ist leider.
Hier nun mal ein Auszug aus der Antwort des MDR (und ja... ich habe es überall hingeschickt, was soll ich sonst tun?):
...
Ebenso bedanken wir uns für Ihr Vertrauen und für die Übersendung
eines solch brisanten und dennoch aktuellen Themas. Ihre Email haben
wir an verschiedene Redaktion in unserem Haus weitergeleitet. Sollte
eine der Redaktionen Interesse an einer Berichterstattung mit Ihnen bzw.
über Ihr Buch haben, wird sich die Redaktion mit Ihnen in Verbindung setzen.
Leider können aufgrund der Fülle von Vorschlägen, welche die Redaktionen
täglich erreichen, keine Zwischenbescheide oder Absagen verschickt werden.

Wir wünschen Ihnen, Frau Preiß, alles Gute und hoffen, dass Ihre Stimme
von der Öffentlichkeit erhört wird. Ihren Entschluss, über diese schlimmen
Erfahrungen ein Buch zu verfassen, finde ich bewundernswert....


Das war nur ein Beispiel von vielen, aber das spiegelt eigentlich vieles wieder. Die meisten wissen nicht direkt, was sie damit anfangen sollen und leiten das weiter. Im Prinzip ist genau das auch gut. Je mehr lesen, was ich ihnen geschickt habe, umso mehr beschäftigen sich mit dem Thema. So soll es sein. 

Montag, 26. August 2013

Die Medien...

sollen Themen wie Missbrauch auf den Tisch bringen. Sie sind die vierte Gewalt und erreichen so unglaublich viele Menschen heutzutage. Gerade deswegen, habe ich diesen Weg gewählt.
Neben diesem Blog habe ich angefangen an alle möglichen Einrichtungen, Verlage, Zeitschriften, Fernsehsender, einfach an alles mögliche, meine Geschichte zu schicken.
Mir geht es dabei wirklich nicht darum, im Mittelpunkt zu stehen.
Nein, es geht mir darum Leute zu bewegen, einmal näher hin zu schauen. Man muss aufmerksamer werden, was seine Mitmenschen angeht. Es kann nicht sein, dass so ein Thema wie Missbrauch einfach "weggewischt wird.
Zudem wünsche ich mir, das ich anderen Betroffenen Mut machen kann. Täter müssen angezeigt werden, nur so wird die Dunkelziffer enthüllt. Ich weiß, das es schwer ist und definitiv nicht leicht ist. Aber es wäre so wichtig wenn ihr aufsteht und gegen an geht.
So langsam trudelt bei mir die eine oder andere Antwort ein. Ich hab mir gedacht, ich zeige euch ein paar Highlights in den nächsten Tagen. So könnt ihr sehen, wie die Medienwelt reagiert...:-)

Samstag, 24. August 2013

Wieder ein gutes Beispiel...

dafür, dass die Polizei einen wirklichen tollen Job macht:
http://www.sonntagszeitung.ch/fokus/artikel-detailseite/?newsid=250461
Es ist doch unfassbar. Warum werden Opfer so behandelt? Ich versteh dass nicht. Sie sollten einem helfen, verstehen lernen, mit wem sie arbeiten. Aber man kann doch so nicht mit Menschen umgehen.
Gerade die Verhörsituation ist unglaublich wichtig. Sie kann über die Zukunft entscheiden. Wenn man sich da nicht "wohlfühlt", nicht ernstgenommen, kann das verheerende Auswirkungen haben. Wenn man schon den Mut aufbringt und zur Polizei geht, dann sollte diese den Unterschied zwischen Täter und Opfer kennen und auch entsprechend handeln und behandeln. Da muss so dringend was passieren.

Freitag, 23. August 2013

Schlafen Sie ne Nacht drüber, dann ist alles wieder gut- Wie ich nicht vergewaltigt wurde: Einmal näher hingeschaut

Schlafen Sie ne Nacht drüber, dann ist alles wieder gut- Wie ich nicht vergewaltigt wurde: Einmal näher hingeschaut: So langsam kriege ich immer mehr Feedback und bin so dankbar darum. Endlich reagieren einmal Menschen um mich herum. Ich fühle mich gerade n...

Einmal näher hingeschaut

So langsam kriege ich immer mehr Feedback und bin so dankbar darum. Endlich reagieren einmal Menschen um mich herum. Ich fühle mich gerade nicht mehr so allein gelassen mit dem Thema.Das Gefühl, dass es doch Anteilnahme gibt, die nicht nur von meiner tollen Familie kommt, finde ich super.
Allerdings höre ich auch vermehrt, dass viele jemanden kennen, der auch vergewaltigt oder missbraucht wurde. Das ist echt schockierend wie oft ich das gerade in den letzten Tagen gehört habe. Das zeigt doch nur, wie oft so etwas passiert. Aber meistens sind die Menschen zu sehr mit sich und ihren Problemen beschäftigt, um zu sehen, was um sie herum passiert.
Mich würde einmal interessieren, wie andere beispielsweise von der Polizei behandelt wurden? Hat man euch glauben geschenkt? Oder hat man euch behandelt als seit ihr die Täter?
Ich wünsche auf jeden Fall das ganz viele von den Fällen den Mut hatten, den Kerl anzuzeigen.
Allen anderen wünsche ich, das ihr für eure Freunde da seit, wenn so etwas passiert. Auch wenn es schwierig ist, die richtigen Worte bei so einem Thema zu finden, schweigen ist auch nicht gerade toll. Zeigt einfach das ihr da seid. Zeigt allen denen so etwas passiert ist, das sie nicht alleine sind. Glaubt mir, ich weiss wovon ich rede.

Donnerstag, 22. August 2013

Feedback

Ich bin echt begeistert. Drei Tage ist der Blog jetzt online und die Besucherzahlen gehen steil bergan.
Das zeigt mir, dass ich auf dem richtigem Weg bin.
Ich habe mich nicht sofort für den Weg der Öffentlichkeit entschieden. Dafür musste das Thema erstmal sacken. Aber im Moment bin ich stolz ihn zu gehen.
Soviel ist passiert, so viele Leute haben mich nur belächelt, als ich ihnen mein Vorhaben beschrieben hat. ""Du schreibst ein Buch?
Und was machst du sonst so?"
Aber ich versuche mich nicht unterkriegen zu lassen und im Gegenteil etwas zu erreichen.
Nur durch euch schaffe ich das. Aber mir würde noch etwas die Stimmung versüßen.
Alle die Lust haben etwas zu schreiben, sind herzlich dazu eingeladen. Ob es jetzt nur Fragen zu mir oder meiner Geschichte sind, Anregungen oder sonstige Tipps, es ist egal, schreibt, schreibt, schreibt. Aber ich will mich auch bewusst an Menschen wenden, denen ähnliches passiert ist wie mir. Habt den Mut und lasst es raus.
Es tut gut.

Mittwoch, 21. August 2013

Postet

Postet gerne auch mal was. Dafür ist die Seite gedacht, zum Austausch und diskutieren.
Hier ein Artikel, den ich gefunden hab. Er beschreibt die "Arbeit" der Polizei mal wieder sehr gut. Ich hab Gänsehaut bekommen als ich ihgn gelesen habe, da er mich sehr an alles erinnert hat.
http://www.taz.de/Opfer-von-K-o-Tropfen/%21122108/

Dienstag, 20. August 2013

Mein Buch

Wer Lust hat sich meine Geschichte einmal durchzulesen, bitte tut euch kein Zwang an. Nur so erreiche Menschen. Einfach hier klicken und realisieren:

https://docs.google.com/file/d/0BwCSAnNK4pzIRlBicWJwYjdtUWs/edit?usp=sharing

Wer zu faul ist, alles zu lesen, kann sich auch nur eine Leseprobe einverlaiben oder sich von dieser zum weiterlesen inspirieren lassen:

Leseprobe
https://docs.google.com/file/d/0BwCSAnNK4pzITlVwR0liZ09ocEk/edit?usp=sharing

Leseprobe 2
https://docs.google.com/file/d/0BwCSAnNK4pzIdGt1WXM1eWNGZ0U/edit?usp=sharing

Leseprobe 3
https://docs.google.com/file/d/0BwCSAnNK4pzIZ2pYX2dBUnRQSDQ/edit?usp=sharing

Einblicke in meine Geschichte

Hallo Alle,
Fast ein Jahr ist es jetzt her, das ich missbraucht wurde, genötigt wurde, wie auch immer man es nennen will. Es hat kein Geschlechtsverkehr statt gefunden, deswegen wurde ich nicht als Vergewaltigung eingestuft. Alles andere war wohl genauso abartig.
Diese Nacht hat mein Leben verändert, besonders der Rattenschwanz, der danach kam.
Ich hatte den Mut, den Typ, ich kannte ihn, anzuzeigen.
Die Welt möchte solche Fälle wie mich am liebsten unter den Teppich kehren, da "ja nichts passiert ist". Ist es aber doch und ich rede nicht von Worten, die mich fertig gemacht haben.
Die Polizei tut alles, um den Täter gut dastehen zu lassen, die Opfer werden wie ein Stück Dreck behandelt. Fehler werden begangen, die hätten nicht passieren dürfen. Beispielsweise werden Proben vernichtet, die Beweise untermauern könnten. Insbesondere die der K.o.-Tropfen. Nur knapp zwei Wochen nach meiner Anzeige wurden diese wichtigen Beweise vernichtet. Verstehen kann ich dies bis heute nicht.
Mitgefühl kam mir nie entgegen.
Die Justiz ist scheinbar zu beschäftigt, um solchen Fällen nachzugehen. Wahrscheinlich ist mein Fall zu nichtig. Er wird zu den Akten gelegt, bevor etwas unternommen wird.
Freunde lernt man in solchen Situation am besten kennen. Das ist einfach, denn sie ziehen sich aus der Affäre und waren nicht mehr gesehen.
Für Frauen, die so etwas durchleben müssen, bricht eine Welt zusammen. Es muss nicht immer zum äußersten kommen, um schlimm zu sein.

Monatelang habe ich mich still verhalten und zugeguckt, wie sich alle abwenden.
Was hätte passieren sollen, damit man die Augen aufmacht?
Missbrauch sieht man nicht, wie blaue Flecken oder Verletzungen. Es zerstört innerlich. Vielleicht ist das der Grund, warum die meisten nicht wissen was sie machen sollen. Es ist nichts "offensichtliches".
Ich möchte die Menschen aufrütteln, ihnen zeigen, was um sie herum geschieht.
Ich habe ein Buch geschrieben, was meine Geschichte erzählt. Alles ist so passiert, wie es dort steht. Alle Personen, alle Worte, alle Geschehnisse sind wahr. Nur Namen habe ich verschleiert.
In erster Linie habe ich es für mich geschrieben. Schreiben wurde zu einer Therapie für mich. Es tat gut, da ich so verarbeiten und noch einmal reagieren konnte.
Wenn ich es jetzt noch schaffe, andere mit meinen Worten zu erreichen, hätte ich für mich gewonnen. Frauen und Männern, denen so etwas auch passiert ist, müssen lernen aufzustehen und sich zu wehren. Man versucht uns mundtot zu machen, doch das kann ich nicht zulassen. Wir sind keine Aussätzigen, auch wenn wir so behandelt werden.
Ich weiß, es ist ein Nischenthema und die Gratwanderung ist groß. Wo fängt Missbrauch an, wo hört er auf?
Nur wenn ans Licht kommt, wie oft so etwas passiert, kann etwas unternommen werden.

Ich bin ein niemand, ich bin nicht reich, kann mich nicht selbst verlegen und ich bin nicht berühmt. Ich wurde nur missbraucht. 
Ich habe bereits mein Buch an verschiedene Einrichtungen geschickt, die Resonanz ist noch verhalten.Ich bin gespannt. Doch ich will etwas erreichen, vielleicht schaffe ich es ja mit diesem Blog. Helft mit, das wir gehört werden. Es gibt genug von uns.