Dienstag, 28. Oktober 2014

Konfus

Vor ein paar Tagen habe ich die endgültige Absage der Staatsanwaltschaft zu meiner Anzeige noch einmal gelesen.
So krass!!! So wie es dort zusammen gefasst wurde, würde ich mir selber nicht glauben. Ein einziges Rumgestammel, voller Ähms und komischen Formulierungen. In dieser Art und Weise entspricht es definitiv nicht der Wahrheit.
Ich habe oft drüber nachgedacht, ob es richtig war, die Aussage direkt nach dem Vorfall zu Protokoll zu geben.
Damals dachte ich das es besser wäre, da ich es einfach hinter mich bringen wollte.
Heute denke ich, dass es ein Fehler war. Ich war übermüdet, bin schon für Sekunden weg gewesen, hatte rasende Kopfschmerzen, mir war schlecht, ich war durcheinander, konnte nicht glauben,  was passiert war, und so vieles mehr.
Das da nichts gescheites bei raus kommt, ist wohl verständlich. Da mein Zustand nicht berücksichtigt wurde, würde ich heute am nächsten Tag aussagen. Vielleicht wären meine Gedanken dann klarer strukturiert gewesen und die Aussage so stärker.
Rückgängig machen kann ich es nicht, ich kann nur an die Polizei appellieren, Opfer nicht zu überfordern. Denn das war es, eine totale Überforderung von Geschehnissen. Die Polizei drängte dazu, weiterzumachen, aber alles braucht Zeit.
Nehmt euch Zeit, hauptsache ihr macht eine Anzeige und Aussage.

Donnerstag, 2. Oktober 2014

Ansichten

Wenn ich jemanden erzähle, was passiert ist, sagt mein Gegenüber in der Regel nichts mehr oder nuschelt etwas von, es täte ihm leid. Die wenigsten finden Worte.
Ein paar seltene Exemplare finden jedoch einen Weg mit mir darüber zu reden. Ich freu mich auf eine merkwürdige Art darüber,  da es so selten vorkommt.
Aber es gibt mir neue Denkanstöße, lässt mich über Dinge und Sachverhalte ein neues Licht werfen.
Eine Person überraschte mich damit, dass er mir sagte, er hätte mein Buch gelesen. Ich war schon sehr verwundert,  da wir uns "nur" über die Arbeit kannten und ich bis zu seiner Offenbarung, bewußt nicht über den Missbrauch geredet hatte. Er hatte mich ergoogelt. Aber klar, dass ich damit rechnen muss, sonst hätte ich keinen öffentlichen Weg gehen dürfen.
Es entpuppte sich ein wirklich gutes Gespräch.
Ich vertrete ja recht radikale Ansichten, was meine besagten damaligen Freunde angeht.
Irgendwie ist es in meinem Gehirn so verankert gewesen, das diejenigen,  die mit dem Schwein ebenfalls befreundet waren,  sich nur von mir abgewandt haben und bei ihm geblieben sind.
Diese Person riet mir, auch anders zu denken. Er meinte, er würde sich von beiden Parteien lossagen, sich für keine entscheiden. Wüsste ich denn, das sie weiterhin mit ihm befreundet waren? Nein.
Beides wäre ihm zu heftig, da er als "aussenstehender Freund" nicht wüsste, was richtig und was falsch wäre. Ich weiss,  dass da Wahrheit hinter steckt. Nicht die ganze Welt hat sich gegen mich verschworen, wie es so oft in meinem Kopf hallt. Manchmal gibt es auch andere Erklärungen. Aber dieses Denken muss erst seinen Weg finden.
Ich dachte immer, das Mister Böse sein Leben einfach weiterführt und nur ich aus dem Schmerz rauskommen muss. Aber wissen tue ich es nicht. Ich wünsche mir, das er irgendwelche Folgen davon trägt. Sollten sich diese "gemeinsamen" Freunde auch von ihm und nicht nur von mir, abgewandt haben, könnte ich es nachvollziehen. Auch wenn ich die Art und Weise immer noch nicht verstehen kann, wie sie sich entfernt haben.
Danke für einen banalen aber effektiven Denkanstoß.