Dienstag, 31. Dezember 2013

Alle Jahre wieder.

Lange hab ich nichts von mir hören lassen, ich gebe zu ich habe das schreiben etwas vernachlässigt. Wie leider so vieles, aber ich arbeite dran. Die Feiertage sind irgendwie immer noch nicht so einfach für mich. Vieles kommt wieder hoch, Sentimentalität wird wieder zu meinem Freund. Trotzdem habe ich die letzten Tage im Kreise einer tollen Familie genossen und bestimmt zugelegt...:-) Ich danke euch allen, das ihr mich begleitet und mir helft ein Thema zu besprechen, dass viel zu lange mit Schweigen gestraft wurde. Danke, Danke, Danke. Ich wünsche allen ein aufregendes, wissbegieriges neues Jahr. Ich wünsche euch wahre Freunde die zu euch stehen, Rückhalt wenn ihr ihn braucht, eine Schulter zum anlehnen und Mut, Probleme anzugehen. Auf alle die mit offenen Augen durchs Leben gehen. Prost, auf ein hoffentlich etwas besseres Jahr.

Mittwoch, 11. Dezember 2013

Lang ersehntes Gespräch

Ich hatte ein Gespräch. Ein Gespräch mit jemanden, der mir nah steht. Er hatte sich seit dem Missbrauch nie mir gegenüber dazu geäußert. Zwar hatten wir Kontakt, aber das Thema ging immer daran vorbei. Mehrmals versuchte ich es darauf zu lenken, aber ich merkte, dass er es irgendwie nicht zuließ. Nach eineinhalb Jahren beschloss ich nun Nägel mit Köpfen zu machen. Es lag mir auf dem Magen. Warum kam so gar nichts? Interessierte es ihn nicht, wie es mir mir ging? Das glaubte ich zwar nicht, aber was war es dann? Die Antwort schockierte mich. Er sah das alles etwas anders. Er hätte z.B.nachgehakt, bei dritten. Das was sie sagten, klang in seinen Ohren nicht so schlimm. Das kann ich mir nicht vorstellen. Schließlich war meine Schwester unter den Angesprochenen. Wenn jemand wüsste wie mies es mir ging, dann sie. Zudem hatte ich ihm eine Woche danach erzählt was los war. Es war das erste und das letzte Mal das das Thema laut wurde. Zudem wäre es ja schwierig zu sagen wo Missbrauch anfängt und wo er aufhört. Ja, das stimmt, das ist sehr schwierig, dass weiss ich. Aber es geht in meinem Fall nicht um eine blöde Bemerkung oder ein Klaps auf den Hintern. Ich fiel aus allen Wolken. Ich habe schon Menschen aus meinem Leben verbannt, weil sie so geredet haben. Diese Meinungen machen es den Opfern schwer, sie unterdrücken die eigene Empfindung. Sie erschweren es uns, gehört zu werden. Ihn auch zu verbannen, das kann und will ich in diesem Fall nicht. Aber ich weiss auch nicht so richtig mit der Situation umzugehen. Ich habe so etwas nicht erwartet. Wer mich die letzten eineinhalb Jahre gesehen hat, der wusste, das ich nicht mehr klar gekommen bin. Dafür wars zu offensichtlich und ich habe auch kein Hehl draus gemacht. Warum erkundigt man sich dann nicht? Warum war er nicht für mich da, als ich ihn am meisten gebraucht hätte? Ich lüge doch nicht. Man kann nicht von sich auf andere schließen. Selbst wenn man das was mir passiert ist, als " nicht so schlimm" erachtet, soll man das erst mal selber Durchleben. Ich finde es schlimm was passiert ist, besonders da ich nicht alles weiss, aber ich hätte selber nie gedacht, welche Konsequenzen, welche Spätfolgen, welchen Rattenschwanz und vor allem was es mit der Psyche macht. So etwas kann man nicht vorhersagen. Ich bitte einfach alle, die Angehörige oder Freunde haben, denen so etwas widerfahren ist, für sie da zu sein. Ich weiß, jeder geht damit anders um. Nicht jeder ist so offen wie ich es tue. Aber ich tue all dies, das Buch, den Blog, genau wegen solchen Aussagen. Mir liegt sehr viel daran, den Blickwinkeln von Menschen in eine andere Richtung zu lenken. Worte können so sehr verletzen, Verhalten um so mehr. Gerade bei diesen sensiblen Themen. Macht denen, den es passiert ist, nicht noch zusätzlich das Leben schwer, indem ihr das Passierte reduziert, es nicht Ernst genug nehmt. Es ist für jeden so schlimm, wie er es es empfindet. Wichtig ist den " Opfern" ein Rückhalt zu geben. Was man selber getan oder empfunden oder gedacht hat, ist doch hinfällig. Was zählt ist, dass es jemanden gibt, der etwas erlebt hat, was er als schlimm empfindet und dadurch leidet. Er steht euch doch nahe, dann vergesst doch euer Denken. Ihr habt es (in den meisten Fällen) nicht selbst erlebt. Seit einfach da.