Montag, 7. Oktober 2013

Verarscht?

Vor ca. zwei Wochen erhielt ich einen Anruf. Einen tollen, veränderten Anruf. Ein bekannter Fernsehsender ist auf mich aufmerksam geworden und fragte mich, ob ich mir vorstellen könnte in einer ihrer Sendungen aufzutreten. Wow.Das hat mich umgehauen. Ich war vollkommen aus dem Häuschen, hab mich gefreut wie ein kleines Kind. Das, worum ich so kämpfe wird endlich erhört.Gott, ich war so stolz. Daten wurden genannt, Hintergrundinfos ausgetauscht. Zwei Tage später sollte alles bestätigt und" Nägel mit Köpfen" gemacht werden. Meine Stimmung stieg merklich und sichtbar.Sollte wirklich ein Traum war werden? Hatte sich der Kampf doch gelohnt? Ich bin ein eher skeptischer Mensch, glaube erst an Sachen, wenn sie wirklich fest und vor mir sichtbar sind. Trotzdem beflügelte mich dieser Anruf. Doch meine Skepsis machte sich bezahlt. Zwei Tage später kam kein Anruf. Drei Tage später auch nicht. Auch nach vier oder fünf nicht. Was war da los? Erlaubte sich da jemand einen schlechten Scherz? Ich beschloss nachzuhaken, erreichte aber niemanden. Heute dann wieder ein Anruf. Es täte ihr leid, sie war unterwegs, Recherche betreiben. Ok. Mittlerweile hatte eine Themenkonferenz stattgefunden. OK. Ohne Sie. Blöd. Mein Thema hätte keine Mehrheit gefunden. Noch nicht. Die, die das Buch gelesen haben, waren dafür, die anderen nicht. Das sagt etwas aus. Schlussendlich werde ich erstmal auf Eis gelegt, bis die werten Kollegen überzeugt werden können. Meine Enttäuschung könnt ihr euch vorstellen. Da kommt schon der Anruf, der verändern könnende Anruf und dann so etwas. Ein wenig verarscht komme ich mir vor, auch wenn die Hoffnung bleibt. Aber ich lasse mich nicht unterkriegen, sehe es als weiteren Schritt an. Trotzdem bleibt ein bitter Nachgeschmack. Ich kämpfe weiter.

1 Kommentar:

  1. Ich war selbst früher (u.a.) Fernseh-Journalistin. Leider ist es oft so, dass ein engagierter Journalist ein Thema vorschlägt, und es dann in der Redaktionskonferenz "stirbt", da andere, den Redaktions"köpfen" spektakulärer erscheinende Themen vorgezogen werden. Leider ist gerade für das Fernsehen (auch abhängig davon, ob es ein Privatsender oder ein Öffentlich-Rechtlicher war) dieses Thema nicht drastisch genug. Fernsehen ist - leider - von Einschaltquoten abhängig. Darüber ließe sich allerdings wieder stundenlang diskutieren, ob die Redakteure immer so genau wissen, was das Publikum sehen möchte - oder nicht. Evtl. besser an Zeitungen/Printmagazine wenden, vielleicht zunächst die Emma?

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